GAG446: Ein Duft aus Köln

Um 1700 kreierte der italienische Händler Johann Maria Farina in Köln ein Duftwasser, das ihn an einen italienischen Frühlingsmorgen erinnerte. Es war der Beginn von Kölnisch Wasser oder Eau de Cologne. Seitdem verbreitete sich der Duft von Bergamotte nicht nur an den europäischen Königs- und Fürstenhöfen, sondern wurde Eau de Cologne sogar zu einer eigenen Parfümklasse.

Wir sprechen in der Folge über Riech- und Wunderwasser, die Parfüm-Hauptstadt Grasse und die Anfänge des Markenschutzrechts im Deutschen Kaiserreich.

Literatur

  • Andrea Dalmus: „Eau de Cologne: Farina 1709“.
  • Alain Corbin „Pesthauch und Blütenduft. Eine Geschichte des Geruchs“.
  • Günther Ohloff: Irdische Düfte, himmlische Lust. Eine Kulturgeschichte der Duftstoffe.

Erwähnte Episoden

AUS UNSERER WERBUNG

Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos & Rabatte!

Wir haben auch ein Buch geschrieben: Wer es erwerben will, es ist überall im Handel, aber auch direkt über den Verlag zu erwerben: https://www.piper.de/buecher/geschichten-aus-der-geschichte-isbn-978-3-492-06363-0

Wer Becher, T-Shirts oder Hoodies erwerben will: Die gibt’s unter https://geschichte.shop

Wer unsere Folgen lieber ohne Werbung anhören will, kann das über eine kleine Unterstützung auf Steady oder ein Abo des GeschichteFM-Plus Kanals auf Apple Podcasts tun.

Wir freuen uns, wenn ihr den Podcast bei Apple Podcasts oder grundsätzlich wo immer dies möglich ist rezensiert oder bewertet.

Wir freuen uns auch immer, wenn ihr euren Freundinnen und Freunden, Kolleginnen und Kollegen oder sogar Nachbarinnen und Nachbarn von uns erzählt!


7 Replies to “GAG446: Ein Duft aus Köln”

  1. Lisa Grenier

    I’ve been listening to Geschichten aus der Geschichte for two months now, trying to bring my German back online. It’s been quite enjoyable, and since I lived on farms in Bayern in 1985, I can understand your German.
    What struck me as a longtime ESL teacher was your English, Richard. Even when you speak just individual words (like „goddamn“ in the kölnisches Wasser Episode), it sounds completely native. Looking at your social media presence, you mentioned your host mother in Kansas City. Da ist es! I thought. An exchange student in the U.S. Mystery solved.
    I really enjoy Geschichten aus der Geschichte. Sometimes I learn things about U.S. history that I didn’t know (Pinkerton, z.B).
    Mal sehen, ob alle das Podcasthören mir hilft, wieder deutsch zu sprechen.
    Kindest Regards from Tucson, Arizona

  2. Sebastian

    Hallo Daniel,
    nun ist es soweit und ich muss das erste mal einen Beitrag zum FGAG leisten.
    Mich als nearly Kölner hat es kurz geschüttelt als du die Nacharmer von Farina aufgelistet hast.
    „Farina am Appellhofplatz“ kommt nicht von den ausgedehnten Fallobstwiesen mit alten Apfelsorten sondern vom Appell wie in: „Ich appelliere an dich dies bei eurem Auftritt in Köln richtig zu stellen.“
    Danke dir und Richard für den tollen Podcast und vielleicht bis im Sommer in Köln.

  3. Anette

    Hoffentlich spendiert Euch Farina eine üppige Gratifikation, denn ich vermute, dass die Verkaufszahlen nach dieser Sendung einen „Peak“ haben werden: Seit vielen Jahren verwende ich aus Budgetgründen kein Parfüm mehr (lieber gar keins als billiges)… aber ich ringe jetzt mit der Versuchung, mir ein Fläschchen „1709“ zu besorgen… und ich werde wohl schwach werden 😁

  4. Maria

    Eine Erinnerung aus meiner Kindheit im sommerlichen Madrid, Ende der Fünfzigerjahre: Wenn die Sonne sich gesenkt hatte und die Temperatur einigermaßen erträglich geworden war, konnte man endlich auf einen Spaziergang aus dem Haus gehen. Dazu wurden uns Mädchen frische weisse Söckchen angezogen, die Lackschühchen kurz poliert, der Kopf mit Kölnischwasser regelrecht übergossen und eine Schleife aus einem frisch gebügelten Band ins Haar gebunden. In Spanien ist der Begriff Colonia noch Heute die allgemeine Bezeichnung für Duftwasser.
    Man kauft es dort in Literflaschen.

    Ein Erlebnis vor zwei Jahren in einem mittelalterlichen, fast schon verlassenen Dorf in der Provinz Segovia: Ich kam ins Gespräch mit einem der letzten Einwohner, einem vierundneunzig jährigen Mann der berichtete, dass in seiner Jugend die Hänge der umliegenden Hügel alle von wildem Lavendel bewachsen waren, und die Bevölkerung, alt und jung, mit dem Pflücken der Blüten etwas Geld verdienen konnte. Zur passenden Jahreszeit kamen extra Franzosen ins Dorf, die sich dort niedergelassen haben um den Lavendel ab zu kaufen und gleich vor Ort zu destillieren. Die Essenz nahmen sie dann wieder mit nach Frankreich. Für etwa zehn Kilo Blüten, das dürfte schätzungsweise ein großer Sack voll davon gewesen sein, gab es eine Pesete.

  5. Julia

    Vielleicht kommt der Kommentar etwas spät, aber ich würde gern darauf hinweisen, dass die frühneuzeitlich-adelige Hygiene-Methode, die oft nur als „sich parfümieren statt waschen“ bekannt ist, keineswegs so unhygienisch ist, wie es klingt. Vielmehr hat man sich mit parfümierten Tüchern abreiben lassen. (Und das mehrmals täglich!) Wie ihr ja auch in eurer Folge erwähnt, war Hauptbestandteil von Parfüm Alkohol. Man könnte es also vergleichen damit, sich mit Desinfektionstüchern abzureiben. Für uns moderne Menschen, die es gewöhnt sich zu duschen, ungewöhnlich, aber eine funktionierende Körperhygiene.
    Im Zusammenhang mit Hygiene kann ich auch sehr eine Folge des Kaptorga-Podcasts zum Thema Hygiene empfehlen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Ein Buch!

Wir haben ein Buch geschrieben! Es sind zwanzig Geschichten aus der Geschichte, es geht ums Reisen, Expeditionen und alles, was damit zusammenhängt. Erhältlich im gut sortierten Buchhandel oder wo auch immer ihr eure Bücher kauft!


Buch Cover

Seit über acht Jahren erzählen sich die Historiker Daniel Meßner und Richard Hemmer Woche für Woche gegenseitig eine Geschichte aus der Geschichte. Das Besondere daran: der eine weiß nie, was der andere ihm erzählen wird. Dabei geht es um vergessene Ereignisse, außergewöhnliche Persönlichkeiten und überraschende Zusammenhänge der Geschichte aus allen Epochen.

Mehr Podcasts